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Umbau eines Glasgewächshauses nach Zerstörung durch Hagel
Allgemeine Anmerkungen zur Wärmeisolierungs
Inhaltsverzeichnis |
Das
Dach und die beiden Längswände wurden mit Polyesterwellbahn erneuert.
Vorder- und Rückwand sind vom Hagel
verschont geblieben und bestehen nach wie vor aus den originalen
Glasscheiben.
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Die etwa 1 mm dicke Polyesterwellbahn hat etwa die selbe Wirkung bezüglich Wärmeisolation, wie die etwa viermal so dicken Glasscheiben.
Warum das so ist, liegt an der geringen Materialdicke und wird hier erklärt.
Früher wurde das Kakteengewächshaus im Winter immer
komplett eingepackt, also auch Vorder- und Rückwand.
Dem Vorteil der Wärmeisolation stehen die Nachteile der Luftdichtheit
und der relativen Dunkelheit im Innern entgegen.
Aus Sicht der Pflanzen überwiegen die Nachteile.
Deshalb wurde seit 2008 dazu übergegangen, nur noch die
Längswände und das Dach mit Folie einzudecken.
Die beiden Bilder sind von 2008.
Diese Art der Verpackung dauert etwa die Hälfte der Zeit im Vergleich zur vollständigen Verpackung, es ist heller und die Luft darin frischer und weniger feucht.
Ausserdem ist das Gewächshaus über die Türen leichter zugänglich.
Die grössere Helligkeit und geringere Feuchte, sowie die aufgrund der nach Süden ausgerichteten Rückwand zeitweise direkte Sonneneinstrahlung führen dazu, dass die Temperatur im Innern insgesamt niedriger sein kann. Aus groben Messungen hat sich im Lauf der Jahre ergeben, dass die zur Überwinterung verwendete Heizenergie nicht wesentlich höher liegt als bei vollständiger Verpackung, bei insgesamt besserem Zustand der Pflanzen nach der Überwinterung.
Nun gibt es nicht nur Polyesterwellbahnen, sondern auch Polyesterglattbahnen. Letztere unterscheiden sich von ersteren lediglich durch die fehlende Welligkeit.
Da man mit der Beseitigung des Hagelschadens sowieso am Renovieren war, wurden auch gleich die Vorder- und Rückwand isolationstechnisch in Angriff genommen.
Beide Wände, einschliesslich der Türen, wurden von Innen vollständig mit Polyesterglattbahn, teilweise auch mit Resten von Polyesterwellbahnen, ausgekleidet.
Das folgende Bild zeigt die Wand mit den Schiebetüren von Innen. Die
Türen selbst sind mit Glattbahnen ausgekleidet, was man am Überlapp
erkennt.
Die Schrauben in den Querstreben sind Befestigung und Abstandshalter zugleich, sodass zwischen der Glasscheibe und der Glattbahn ein zusätzliches Luftpolster entsteht. Rechts und links von den Türen ist Wellbahn zu erkennen, die im obersten Bereich des Bildes von Glattbahn abgelöst wird. Durch die Welligkeit entsteht von selbst eine isolierende Luftschicht.
Durch die insgesamt entstandene Doppelwandigkeit wurde -ohne Berücksichtigung der Luftschicht dazwischen- eine Halbierung des Wärmedurchganges erreicht, allein durch die Tatsache, dass es nun 4 statt 2 Materialübergänge gibt, also Innenluft - Polyester, Polyester - Zwischenraum, Zwischenraum - Glasscheibe, Glasscheibe - Aussenluft.
Die genaueren Sachverhalte werden hier erklärt.
Hinsichtlich des Lichteinfalls ist -per Auge- kein Unterschied feststellbar, während eine einzelne Lage Luftpolsterfolie einen per Auge deutlichen Unterschied ausmacht. Die Version mit der Glattbahn hat obendrein den Vorteil, dass die Luftzwischenräume zur Glasscheibe sehr viel dünner sind als es mit Luftpolsterfolie realisierbar wäre, teilweise nur wenige Millimeter. Dies führt aufgrund der damit grösstenteils verhinderten Luftzirkulation zu höherer Isolationswirkung.