Teichfolie zur Bedachung
von Hütten
Die Gebäudegrösse ist beschränkt durch die (z.B. in Baumärkten)
erhältliche maximale Folienbreite (6 bis 8 Meter). Die langfristige
Wasserdichtheit wird nämlich dadurch erreicht, dass das gesamte Dach aus einem
einzigen Stück Teichfolie besteht, das lediglich an den
Dachrändern so befestigt wird, dass kein Regenwasser ins Innere laufen
kann.
(Die drei Bitumenbahnen dienen als Schutz vor Beschädigung;
Dieses Dach dient nämlich auch als Lagerfläche.)
Im März 2010 wurden vom Verfasser zwei
laubenartige Gartengebäude mit jeweils ca. 15 Quadratmeter Dachfläche
mit Teichfolie gedeckt.
Nach mittlerweile 7 Jahren (März 2017) zeigen diese Folien keine
Abnutzungs- Ermüdungs- oder Alterungserscheinungen, obwohl sie
ganzjährig der Sonne ausgesetzt sind. Die mechanischen Eigenschaften sind immer noch wie bei neuen
Folien.
Es ist nicht zu erwarten, dass diese Folien in ein paar Jahren undicht
werden wie z.B. Dachpappe und andere teerbasierte
Materialien, die man "eigentlich" für solche Dächer
verwendet.
Die denkbaren, lange Zeiträume überdauernden
Befestigungsmöglichkeiten sind bei Teichfolie
vielfältiger als bei Dachpappe. Man kann die Folie z.B. einfach entlang
des Dachrandes auf den Holzuntergrund tackern. Oder mittels
Holzschrauben und grossen Unterlegscheiben grossflächig fixieren.
Beiden Befestigungsarten kann jahrelange Prallsonne nichts anhaben, die
Folie reisst und bricht nicht; es sind eher die Schrauben, die
irgendwann weggerostet sein werden.
Tropfränder und diverse
Formungen so herzustellen, dass kein Wasser nach innen läuft, ist
relativ einfach.
Das zweite Bild zeigt eine Konstruktion, bei der das Wasser, trotz
Dachneigung zum Nachbarn hin, zurück aufs eigene Grundstück fliesst.
Nicht nur bei einer Konstruktion dieser Art, sondern auch bei der
Montage von einem Dach für eine Terrasse spielt dies beispielsweise
eine Rolle. Ein solches Terrassendach kann ebenfalls mit einer
Dachrinne ausgestattet werden, damit Regenwasser kontrolliert
abschließen kann. Grundsätzlich kann man mit einer Anleitung und sofern
die nötigen Kenntnisse vorhanden sind, eine solche Terrassenüberdachung selber bauen.
Ein Dach für die Terrasse, sei es aus Materialien wie Aluminium, Holz
oder Glas, erweitert den Wohnraum, da die eigentlich offene Fläche vor
Witterungseinflüssen geschützt wird.
Verarbeitungshinweise:
Teichfolie dehnt sich mit der Temperatur merklich aus. Nach den
Erfahrungen des Verfassers muss man mit einer Gesamtausdehnung von 5 mm
pro Meter bei einem Temperaturunterschied von 20°C rechnen, deshalb
muss man beim Befestigen etwas aufpassen. Die
Montage erfolgt am besten in der kalten Jahreszeit: Bei diesen
Temperaturen sollte die Folie so aufliegen, dass sie noch nicht spannt.
Montiert man bei höheren Temperaturen, dann
sollte man in beiden Dimensionen leichte Wellen lassen. Im Zweifelsfall
lässt man eine Falte oder Welle einfach bestehen.
Vorteilhaft ist es, wenn man mit Schrauben und grossen
Unterlegscheiben
arbeitet, so wie in den Bildern ersichtlich. Dabei sollten die
Schrauben nur so fest eingedreht werden, dass sich die Folie darunter
mit etwas Kraft gerade noch bewegen kann. Sind die Schrauben zu fest
und die Folie
zieht sich bei Kälte weiter zusammen als erwartet (weil man sich bei
der Montage verschätzt hat), dann wird sie auf der ganzen Fläche der
Unterlegscheibe reissen.
Sturmsicherheit:
In beiden Fällen handelt es sich um offene oder
halboffene Gebäude mit einer geschlossenen Dachfläche aus Holz, wie bei
Lauben, kleineren Gartenhäuschen und Tierställen üblich. Relativer
Überdruck in den Gebäuden kann also nicht entstehen.
Bleibt noch die Luftschicht zwischen der Dachfläche und der Folie:
Diese Luftschicht ist allerdings so klein, dass sich die Folie -wenn
überhaupt- höchstens um wenige Millimeter heben kann, was sie
mechanisch problemlos aushält.
Wenn die Teichfolie nicht nur Regenschutzfunktion haben sollte, sondern
die einzige Deckung darstellt (z.B. straff über einzelne Dachbalken
gezogen), ist die Situation mit der von Foliengewächshäusern
vergleichbar: In diesen Fällen sollte das Gebäude über eine Entlüftung
verfügen, die bei Sturmböen für Druckausgleich sorgt.
Weitere Anwendungsbeispiele:
- Witterungsschutz
für eine Seilrolle
- Schmutzfang
an einem Fahrrad
- Schutz eines
Holzfundamentes vor der Witterung. Die Gewächshäuser
stehen auf Holzrahmen, die wiederum mit Bodenhülsen im Boden
verankert sind.