Herzschlagfrequenz
bei Tieren
Nach den bisherigen Betrachtungen zu Volumen und Oberfläche dürfte dies
aber nicht der Fall sein.
Hier kommt
jedoch ein weiterer Punkt ins Spiel, nämlich das Bewegungsverhalten.
Zunächst sollen die
Verhältnisse bestimmt werden, die nach den bisherigen Betrachtungen
"eigentlich" herrschen müssten.
Bei einem doppelt so grossen und somit acht mal so schweren Tier müsste
bei sonst gleichen Bedingungen auch das Herz das achtfache Volumen und
damit die achtfache Pumpleistung aufweisen. Die Herzschlagfrequenz wäre
also vollkommen unabhängig von der Tiergrösse immer gleich.
Betrachten wir einmal einen hypothetischen Singvogel, der sich zu Fuss
in Relation zu seiner Körpergrösse so fortbewegt wie ein Mensch. Es ist
klar, dass er so sehr viel langsamer wäre als ein Mensch. Selbst ein in
menschlichen Massstäben rennender Singvogel wäre immer noch erheblich
langsamer als z.B. eine gemütlich streunende Hauskatze.
--> Kleine Tiere müssen sich in Bezug auf ihre Körpergrösse sehr
viel schneller fortbewegen können als grosse Tiere, allein schon wegen
der Überlebenschancen.
Aus ähnlichen Gründen müssen sämtliche Bewegungsabläufe bei kleinen
Tieren sehr viel schneller vonstatten gehen als bei grösseren Tieren.
Amseln können z.B. so schnell rennen wie ein Mensch im zügigen
Dauerlauf.
Die relativen bewegten Massen (Gliedmassen oder auch
ganzes Tier) in Bezug auf die Herzgrösse ist bei kleinen wie grossen
Tieren zwar gleich, allerdings finden bei kleinen Tieren viel mehr
Bewegungszyklen pro Zeiteinheit statt.
Kleine Tiere müssen sich vergleichbar schnell fortbewegen
können wie ihre grösseren Fressfeinde, und dafür müssen sie sehr viel
mehr Energie aufbringen, bezogen auf ihre Körpergrösse und damit auch
auf die Herzgrösse.
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