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Der Karlsruher Physikkurs
Fazit und Kritik des Verfassers
Inhaltsverzeichnis Altlasten der PhysikAnalyse Fazit |
Auf
der vorhergehenden Seite wurden einige Altlasten der Physik genauer
unter die Lupe genommen und kommentiert. Weiterhin hat der Verfasser frei im Internet zugängliches Unterrichtsmaterial des KPK genauer analysiert. Auf eine ausführliche Darstellung wird hier verzichtet, allerdings fliessen die Erkenntnisse hier mit ein. Auf dieser Seite werden das Fazit gezogen und die Gesamteindrücke beschrieben, die der Verfasser im Laufe seiner Analysen bekommen hat. |
Hier nochmal das Gesamturteil der DPG
über den KPK:
"Der
KPK ist als Grundlage eines physikalischen Unterrichts ebenso
ungeeignet wie als Leitlinie zur Formulierung physikalischer Lehr- oder
Bildungspläne. Die Deutsche Physikalische Gesellschaft rät mit allem
Nachdruck davon ab, den KPK in der physikalischen Ausbildung zu
verwenden."
Der Verfasser kommt zu folgendem Schluss:
Der
KPK fusst auf methodischen Anleihen in universitären Lehrinhalten
und schneidert sie für gymnasiales Verstehensniveau so zurecht, dass
gebietsübergreifend der selbe Formalismus entsteht, mit einfachen
Worten: Mathe wird über Physik gestellt. Ob dieser Formalismus
auf gymnasialer Ebene tatsächlich
physikalisch verstanden wird (und nicht nur mathematisch
vordergründig), muss bezweifelt werden. Ausserdem werden dadurch
intuitiv naheliegende (und dabei physikalisch völlig richtige)
Begrifflichkeiten und Denkweisen vollends aufgegeben.
Diese Anleihen kommen ausgerechnet aus der phänomenologischen Thermodynamik. Ausgerechnet deshalb, weil die phänomenologische Thermodynamik -vereinfacht gesagt- nur Phänomene, und nicht die "eigentliche" Physik dahinter behandelt. Wie Thermodynamik jedoch "richtig" funktioniert, lernt man dagegen erst in der statistischen Mechanik, und dort erst erschliesst sich z.B. auch die Entropie wie von selbst, sämtliche Erklärungskrücken wie z.B. Unordnung, Wärme, etc., werden nicht nur mit einem Schlag überflüssig, sondern es tun sich sogar Brücken auf z.B. in Richtung Informatik und Statistik: Auf einmal präsentiert sich die Entropie als etwas fachübergreifend Universelles.
Die bleibenden Gesamteindrücke des Verfassers
sind folgende:
1. Manche Altlasten der Physik sind objektiv richtig,
allerdings in keinem analysierten Fall gravierend.
Aus einigen hat der Verfasser etwas dazugelernt, und das
dürfte auch den allermeisten hauptberuflichen Physikern so gehen.
2. Mathematischer Formalismus steht oft über
physikalischem Gehalt (Für Nicht-Physiker: So etwas ist selten
gut).
Dies,
und die Art und Weise, wie technologische Sachverhalte mit
grundlegenden physikalischen Phänomenen verglichen werden, verleitet zu
der Frage, ob die Autoren evtl. manche grundlegenden physikalischen
Sachverhalte nicht ganz verstanden haben, bzw. das physikalische
Gesamtgebäude
erfasst haben.
3.
Manche Altlasten der Physik wirken von oben herab oder anklagend
formuliert. In Anderen scheinen längere komplizierte Formulierungen
dafür verwendet zu
werden, um zweifelhafte Behauptungen zu legitimieren. (Einfache
Formulierungen sind auf jedem Verstehensniveau immer vorzuziehen).
Wiederum andere
Altlasten der Physik enthalten erklärungsbedürftige Behauptungen ohne
weitere Begründung.
Insgesamt
könnte man das so auslegen, als wolle man den Altlasten der Physik
einen Anstrich geben, der bei Nichtwissenschaftlern einen
wissenschaftlichen Eindruck erweckt.
4. Im Grossen und Ganzen hat es den Eindruck von
didaktischem Wildwuchs wie
z.B. Mengenlehre in der Grundschule im Fach Mathematik Mitte der 1970er
Jahre.