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Gartenhäcksler, Leisehäcksler oder Messerhäcksler

 

Funktionsprinzipien und Sicherheit von Gartenhäckslern

 

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Mulchen vs. Kompostieren

Funktionsprinzipien + Sicherheit

Leistungsangaben

Astdurchmesser

Qualitätskriterien, Vergleich

Benz Primus 3000 (1)

Benz Primus 3000 (2)

  Im Heimwerkerbereich gibt es im Wesentlichen zwei grundsätzlich verschiedene Arten von Häckslern: Messerhäcksler und Leisehäcksler


 

Messerhäcksler gibt es schon sehr lange. Diese Kategorie war bis in die 1990er Jahre die einzige mit nennenswerter Ausbreitung im Heimwerkermarkt. Seit Ende der 1990er Jahre haben sich mehr und mehr so genannte Leisehäcksler etabliert.


Leisehäcksler

 

Das seit ca. 2000 im Heimwerkermarkt populär gewordene technische Prinzip des Walzenhäckslers wird häufiger unter der Bezeichnung "Leisehäcksler" vermarktet. 

(Walzenhäcksler gibt es auch im Profibereich; diese sind dann aber mit Benzinmotoren ausgestattet und daher alles andere als leise).

Die häufigste Variante kann man sich vorstellen als sehr langsam drehendes Zahnrad, das eine starre Gegenplatte fast berührt. Das Zahnrad "beisst" mit jedem Zahn ein Stück vom Häckselgut ab. Das Häckselgut bewegt sich genau mit der Umfangsgeschwindigkeit des Zahnrades langsam durch das Schneidwerk. Einmal erfasstes Gut wird zuverlässig durchgezogen, und ein Verstopfen ist prinzipbedingt kaum möglich. Das Schneidwerk kann bei zu hartem Gut blockieren, allerdings lässt sich das durch Umschalten auf Rückwärtsgang leicht beheben ohne das Gerät zu öffnen. 

 

Das Hauptargument für dieses Funktionsprinzip ist die geringe Lautstärke: Viele Geräte sind so leise, dass man sich nebenher in etwas gehobener Gesprächslautstärke unterhalten kann.

 

Die stärksten Nachteile von Leisehäckslern sind deren Beschränkung auf stangenartiges und nicht zu weiches Häckselgut sowie die langsame Arbeitsgeschwindigkeit. Über beide genannten Kritikpunkte kann man sich leicht überzeugen wenn man z.B. in Youtube nach entsprechenden Videos sucht. Für einen grösseren gemischten Garten sind sie daher ungeeignet.

Der technische Grund ist der:

Der Häckselprozess von Walzenhäckslern lebt davon, dass das Häckselgut in sich eine gewisse Stabilität aufweist und deshalb am Stück durch das Schneidwerk gezogen werden kann. Es gibt keine Vorzerkleinerer oder andere Mechanismen, die eventuell kleinteiliges, krautiges usw., also nicht fest zusammenhängendes Häckselgut auf das Schneidwerk lenken würden. 

Bei weichem Häckselgut besteht zudem die Gefahr, dass das Gehäckselte nicht richtig getrennt wird und als zusammenhängender Matsch oder "zerkaute" Stangen herauskommt.

 

Es gibt auch andere Leisehäcksler-Prinzipien, beispielsweise mit Schnecke anstatt Zahnrad. Das Problem der "zerkauten" weichen Stangen tritt hier weniger auf, allerdings bleibt der generelle Nachteil, dass bei weitem nicht jedes Häckselgut verarbeitbar ist.

 

Leisehäcksler mit der zuvor beschriebenen Funktionsweise (Zahnrad, Schnecke) gibt es nur in den unteren Preisbereichen.

Profigeräte haben in der Regel Benzinmotoren und sind damit nicht mehr leise.

 

 

Messerhäcksler

 

Dies sind die klassischen Häcksler, welche es schon immer gegeben hat. Diese Häcksler sind auch im Heimwerkerbereich immer noch am häufigsten vertreten. Eine mit hoher Geschwindigkeit rotierende Scheibe (~ 2800 Umdrehungen pro Minute), auf welcher mindestens 2 Messer montiert sind, zerhackt das Häckselgut. Durch Anzahl und Anordnung der Messer lassen sich Geräte herstellen, die für spezielle Anwendungsbereiche optimiert sind. Diese Geräte sind so laut, dass man Gehörschutz tragen sollte.

 

Diese Geräte gibt es in allen Preisklassen vom einfachsten Einsteigergerät bis zum Profigerät. Während die Messerhäcksler der unteren Preisklassen ähnliche Einschränkungen besitzen wie die Leisehäcksler (nicht jedes Material kann verarbeitet werden, langsames Arbeitstempo), kann man die teureren Geräte buchstäblich als hungrige Allesfresser bezeichnen.

 

Die Gründe liegen im wesentlichen an der grossen Einfüllöffnung und dem grösseren Gewicht. Dies wird weiter unten im Abschnitt Sicherheit näher erläutert.

 

Hammerwerkhäcksler

 

Diese Häckslerart eignet sich besonders für das Zerkleinern von dickeren Ästen bis hin zu Baumstämmen und wird entweder mit Benzinmotor oder einem Zapfwellenantrieb versehen. Im Heimwerkerbereich spielen diese Häcksler kaum eine Rolle und werden hier nicht näher behandelt.

 

 

Sicherheit

 

Die hauptsächliche Gefahr für Menschen geht bei Häckslern vom Schneidwerk aus. Dieses muss bei laufendem Betrieb für Hände und Finger absolut unzugänglich sein. Wenn man die Geometrie des Einfüllkanals hinreichend klein macht, dann bleibt auch das gesamte Gerät kompakt und leicht und ist daher auch für weniger kräftige Personen geeignet.

Doch dies geht sehr zu Lasten des eigentlichen Häckselns, denn durch einen engen Einfüllkanal passt bei weitem nicht alles hindurch was der Schneidwerk an sich noch verarbeiten könnte, zum Beispiel Wurzelballen, stark verzweigtes Geäst ab einer gewissen Dicke (aus Hecken- und Baumschnitt), weiches dickes Material (Sonnenblumen: Stämme und Blüten). Ein weiterer Nachteil von engen Einfüllöffnungen ist die damit verbundene grundsätzlich langsame Arbeitsweise. Man muss fast alles vorzerkleinern, mit Ausnahme von stangenartigem Häckselgut.

Inzwischen haben sich einige intelligente Einfüllöffnungsgeometrien auf dem Markt etabliert, die immerhin bestimmtes grösseres Häckselgut hindurchlassen, und für Hände dennoch hinreichend eng sind. Doch auch diese Lösungen stellen den Bediener regelmässig vor die Tatsache, dass damit längst nicht alles verarbeitbar ist, was im gemischten Garten anfällt.

Generell kann für kompakte Häcksler folgendes gesagt werden:

- von fast jedermann bedienbar

- längst nicht alles ist verarbeitbar,

- umfangreiche (Zerkleinerungs-) Vorarbeiten sind notwendig,

- nur langsames Arbeitstempo

Kompakte Häcksler findet man überwiegend in Baumärkten und Versandhäusern. Sie bewegen sich preislich ungefähr zwischen 100 und 400 Euro.

 

Die bessere Alternative, die tendenziell bei teureren Häckslern realisiert wird, ist ein grosser und dafür längerer Einfüllkanal.

Entscheidend ist hier, dass die Grösse des Einfüllkanals nicht nur vorgetäuscht ist (in Wirklichkeit also irgendwo eine Engstelle vorhanden ist).

Der Kanal muss so lang sein, dass das Schneidwerk auch mit ganz hineingestrecktem Arm nicht erreichbar ist. Solche Häcksler erreichen fast Mannshöhe und sind am auffällig langen Einfüllschacht erkennbar. Diese Häcksler sind deutlich schwerer als kompakte Häcksler und damit nicht mehr so leicht im Garten manövrierbar.

Dafür hat man dann jedoch ein Arbeitsgerät, in das man alles hineinstopfen kann wie es aus dem Garten kommt. Vorarbeit ist kaum noch notwendig, und das Arbeitstempo ist so hoch, dass der Bediener zum zeitbestimmenden Faktor wird.

Solche Häcksler gibt es kaum unter 700 Euro.

 

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Januar 2014