Scheinbare Verbesserung oder Verschlechterung eines Sachverhaltes, allein dadurch hervorgerufen, dass
die Messmethodik sich verändert / weiterentwickelt, oder die Zusammensetzung der Gruppen geändert wird. In Wirklichkeit hat sich aber nichts geändert.
Oft werden auch Phänomene als Stage Migration bezeichnet, die eigentlich unter dem Simpson'schen Paradoxon einzuordnen sind.
Stage Migration, Will Rogers Phänomen und Gerrymandering bdeuten alle das Selbe, und werden am Besten anhand von Beispielen erklärt.
Beispiele (die meisten sind didaktisch zu verstehen, allerdings mit einigen Körnchen Wahrheit)
Ein Beispiel im Sinne des Namensgebers Will Rogers wäre: "Wenn ein halbweisser Kenianer nach Deutschland kommt, dann verdunkelt sich die durchschnittliche Hautfarbe beider Länder, denn in Kenia war er heller, und in Deutschland wird er dunkler als der Durchschnitt sein.
Dem Namensgeber Gerry entspricht folgendes Beispiel: Zwei Wahlkreise, in denen Wahlausgänge historisch immer ausgeglichen und daher schwer vorhersagbar gewesen sind (Kandidat A versus Kandidat B), werden bis auf einzelne Strassenteile und Häuserzeilen herunter derart neu angeordnet, dass in dem einem Kandidat A relativ sicher gewinnt, und im anderen das Ergebnis nach wie vor offen ist. Das flächenmässige Aussehen des einen Wahlkreises hatte wahrscheinlich die Form eines Salamanders (Gerry-Mander). Obwohl sich am Wahlverhalten nichts geändert hat, gewinnt jetzt im Durchschnitt Kandidat A.
Die Zahl der Verkehrstoten könnte über die Jahre vor allem deshalb sinken, weil
vor geraumer Zeit definiert wurde, dass nur diejenigen als gestorben gelten, die weniger als 30 Tage überlebt haben. Somit wird ein Teil der Toten zu den Lebenden gezählt.
mittels verfeinerter Diagnosen und Behandlungsmethoden immer mehr Unfallopfer die 30 Tage Grenze "schaffen".
Die Häufigkeit der Krebsausprägungen könnte in den schwerwiegenden Klassen (T3 und T4) abnehmen, da mittels verfeinerter Diagnosemöglichkeiten die weniger schlimmen Fälle einer Klasse allmählich den schlimmeren Fällen der nächstbesseren Klasse zugeordnet werden (z.B. früher T3, jetzt T2). Die Diagnosen werden demnach allmählich glimpflicher.
Vorsorgeuntersuchungen: Durch die frühere Erkennung von Krankheiten kann selbst durch völlig wirkungslose Behandlungsmethoden eine längere Überlebenszeit vorgetäuscht werden. Dies hat sogar gleich zwei unterschiedliche Konsequenzen:
Ohne solche Untersuchungen wären betroffene Patienten länger zu den Gesunden gezählt worden. Durch die Untersuchungen werden aber offiziell mehr Kranke "erzeugt", indem sich gesund fühlende Patienten eine entsprechende Diagnose erhalten. Dies wäre ein Beispiel für Stage Migration.
Die scheinbar längere Überlebenszeit, also hervorgerufen durch eine frühe Diagnose, kann als Erfolg der Untersuchung selbst sowie der Behandlungsmethode gewertet werden. Dies wäre ein klassischer statistischer Fehlschluss, der auf einer falschen Kausalrichtung beruht.