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 Intention-to-treat Analyse versus On treatment Analyse

Es handelt sich hierbei um unterschiedliche Methoden, wie mit so genannten Protokollverletzern umzugehen ist. Diese Unterscheidung kann weitreichende statistische und klinisch relevante Folgen haben. 

Bei der Intention-to-treat Methode werden alle Stichprobenobjekte in die Auswertung mit einbezogen, unabhängig davon, ob sich die Objekte an den Versuchsplan und -Ablauf gehalten haben oder nicht ("Protokollverletzer").

Dies ist genau dann sinnvoll, wenn zu vermuten ist, dass ein "umgekehrt kausaler Zusammenhang" besteht, also z.B. Patienten das Medikament nicht einnehmen konnten, weil es ihnen zu schlecht ging, und nicht etwa: Die Patienten nahmen das Medikament nicht, deshalb ging es ihnen schlecht.

 

Bei der On-treatment Methode ist es gerade umgekehrt:

Es werden nur diejenigen Stichprobenobjekte in die Auswertung mit einbezogen, die sich an den Versuchsplan und -Ablauf gehalten haben.

Dies erhöht den Aussagegehalt der Versuchsreihe, birgt aber das Risiko von groben Fehlschlüssen, etwa, wenn "umgekehrt kausale Zusammenhänge" zu vermuten sind, wie z.B.:

Die Patienten konnten das Medikament nicht einnehmen, weil es ihnen zu schlecht ging, und nicht etwa: Die Patienten nahmen das Medikament nicht, deshalb ging es ihnen schlecht.

 

Der Begriff Protokollverletzer ist keine Wertung, sondern eine Einschränkung der Praxistauglichkeit der zu testenden Behandlungsmethode.


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