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Gartenmauer selber bauen

Einfache Gartenmauer im Eigenbau


Hier wird eine einfache und dennoch dauerhaft stabile Gartenmauer vorgestellt, die man ohne spezielles Werkzeug selber bauen kann. Sie kommt ganz ohne Betonieren aus, und an Werkzeug wird lediglich folgendes benötigt:


  1. Ein 5 Kg Hammer mit langem Stiel,
  2. Holzstücke zum Unterlegen und Draufhämmern,
  3. Wasserwaage,
  4. nicht unbedingt notwendig, aber für mehr Gestaltungsfreiraum sehr nützlich: Ein Gerät, mit dem man mehrere Zentimeter dicke Wegplatten, Randsteine o.Ä. schneiden kann, beispielsweise ein Winkelschleifer mit einer Diamanttrennscheibe,
Der im Folgenden vorgestellte Eigenbau hat im Vergleich zu allen anderen Techniken folgende Vorteile:
  1. Der Arbeitsaufwand ist gering. Insbesondere kommt man ganz ohne Fundament aus.
  2. Der Platzverbrauch ist gering. Diese Mauern sind nur 5 Zentimeter breit.
  3. Die Kosten sind gering.
  4. Man kann die Mauer in kurzer Zeit wieder entfernen und ggfs. wieder verwerten.
Nachteilig ist, dass diese Technik sich nicht für felsigen Untergrund bzw. Untergrund mit grossen Steinen eignet. Weiterhin als nachteilig könnte man das ungewohnte Aussehen empfinden, doch dazu muss man folgendes bedenken:
Gartenmauern, egal welcher Bauart, sehen nur dann schön aus, wenn sie neu sind. Bereits nach einigen Jahren, wenn die Verwitterung im Gange ist, Algen und Flechten sich niedergelassen haben, und (bei klassischen Natursteinmauern) der Untergrund durch die Fugen dringt, sieht keine naturbelassene Mauer mehr schön aus.

Als Material benötigt werden einfache, vorgefertigte Betonplatten. In Baumärkten gibt es Begrenzungsplatten, Rasenkanten, Wegplatten usw. in mehreren Ausführungen. Die meisten davon sind 5cm dick. Diese Dicke ist für die hier vorgestellte Art Gartenmauer optimal. Weiterhin braucht man T-Profile, vorzugsweise aus Aluminium. Diese bilden den grössten Teil der Gesamtkosten, und sind auf ebay in zahlreichen Längen und Grössen erhältlich. Die hier verwendeten Abmessungen haben 1m bzw. 1,5m Länge, 4 mm Profildicke, und 6 cm in beiden Dimensionen der T's.  Gartenmauer selber machen


Erstes Bild: Diese Gartenmauer ist von 2008 und zum Zeitpunkt des Photos ca. 7 Jahre alt. Sie ist etwa 10 m lang und 60 bis 65 cm hoch.
Die T-Profile stehen in einem Abstand von jeweils 50 cm. Verwendet wurden 5 cm dicke und 1 m breite Rasenkantensteine unterschiedlicher Höhen.
Die Rasenkantensteine wurden auf jeweils 50 cm halbiert.

Die Aluminium T-Profile sind 4 mm dick, 6cm x 6 cm in den Abmessungen, und 1,5 m lang. Sie stecken ca. 90 cm tief im Boden.
Diese Mauer wäre in der gezeigten Bauart von einem einzelnen kräftigen Mann einschliesslich Materialbeschaffung an einem Wochenende herstellbar. Der Verfasser ist Büroarbeiter und hat daher etwa doppelt so lange gebraucht.


Zweites Bild: Die hintere Gartenmauer ist zum Zeitpunkt des Photos ca. 1 Jahr alt, und die vordere ist neu.
Beide Gartenmauern sind 40 bis 50 cm hoch und ca. 4 m lang.
Hinten wurden
5 cm dicke und 1 m breite Rasenkantensteine unterschiedlicher Höhen verwendet. Gartenmauer Eigenbau
Die vordere Mauer wurde aus Wegplatten unterschiedlicher Abmessungen, Farbe und sogar Dicke zusammengesetzt.
Die Aluminium T-Profile sind 4 mm dick, 6cm x 6 cm in den Abmessungen, und 1,0 m lang. Sie stecken ca. 60 cm tief im Boden. 


Die Eckprofile der unteren Mauer wurden aus jeweils 2 L-Winkelprofilen mit 2mm Dicke (ebay) zusammengesetzt, sodass beide um 90 Grad versetzte Platten gehalten werden.
Bei der oberen Mauer wurden die Nuten der Rasenkantensteine genutzt. Eine Schraube hält den Stein in Position.


Arbeitshinweise

Bei Plattensystemen mit Nut und Feder sollte man die Federn absägen. Wenn man die Platten nicht im zu verwendenden Mass kauft, dann genügt es beim Zuschneiden, etwa bis zur halben Dicke zu schneiden; die Platten können dann leicht und genau gebrochen werden.
Wegen einer solchen Mauer lohnt sich bereits die Anschaffung eines grösseren Winkelschleifers mit Diamanttrennscheibe.


Die grösste Schwierigkeit besteht darin, die Aluminiumprofile einigermassen positionsgenau und parallel zueinander in den Boden zu treiben.

Je nach Bodenbeschaffenheit kann es etwas dauern, bis man den Dreh raus hat. Wenn das erste Profil eingeschlagen ist, dann bringt man am besten eine Platte in Position und treibt dann entlang der Platte das nächste Profil in den Boden, und so weiter. Weiterhin empfiehlt es sich, die Mauer, und damit die Profile, etwas hangaufwärts geneigt zu positionieren. Das sieht erstens gut aus, zweitens hat man etwas Toleranz, wenn sich ein Profil beim Eintreiben mal etwas in Richtung hangabwärts neigen sollte; man muss es dann nicht unbedingt herausziehen, und ein etwas welliger Gesamtcharakter tut der Mauer gewiss keinen Abbruch.

Bei zähem Boden sollte man nicht direkt auf die Aluminiumprofile einhämmern, da man ihnen sonst das Hämmern ansehen wird. Stattdessen sollte ab einer gewissen Einschlagtiefe ein Stück Holz obenauf gelegt werden, das die Energie der Hammerschläge gleichmässig auf das T-Profil verteilt. 

Beim Draufschlagen kann das Holzstück leicht herunterfallen, was das Eintreiben der Profile durchaus etwas mühsam macht.

Ausserdem wird man abhängig von der Bodenbeschaffenheit mehrere bis viele solcher Holzstücke brauchen, da diese unter Umständen schnell kaputt geschlagen sind.


Das teuerste sind die Aluminiumprofile, hier kann man grob 10 Euro pro laufenden Meter rechnen.

Die Betonplatten sind erheblich billiger.

Bei der oben beschriebenen 10 m langen und 65 cm hohen Mauer haben 2008 die Profile etwa 250 Euro, und die Betonplatten etwa 80 Euro gekostet.

2015 sind die preislichen Verhältnisse die Selben.

Würde man diese Mauer auf klassische Weise Betonieren, dann bräuchte man einschliesslich Fundament mindestens 1,5 Kubikmeter Beton.


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Mai 2015