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Handtuchheizer
Probleme bei Betrieb mit
elektrischer Heizpatrone
Seit
ein paar Jahrzehnten gehören Handtuchwärmer in Bädern zur
Grundausstattung und können bei entsprechender Auslegung auch als
vollwertige Badheizung fungieren. Handtuchheizer werden in der Regel mit
dem Wasser des Hausheizungssystems betrieben. In den Fällen, wo es kein
wasserbasiertes
Heizsystem gibt, oder wenn der Anschluss an dieses System aus anderen
Gründen nicht praktikabel erscheint, lassen sich diese Handtuchheizer
auch elektrisch mit einer so genannten Heizpatrone betreiben. In
letzterem Fall bildet der Handtuchheizer ein abgeschlossenes
Wassersystem.
Es
sind zwei grundsätzlich unterschiedliche Formen gebräuchlich: Die
"E-Form", wie auf dem Foto abgebildet, und die "H-Form", wie auf den
Skizzen abgebildet. Das innere Wirkungsprinzip ist bei beiden Formen
gleich; man kann sich die H-Form aus der E-Form entstanden denken,
indem man die E-Form einfach aufklappt. Die wesentlich teurere E-Form
hat den Vorteil, dass man die Handtücher nicht umständlich einfädeln
muss.
Erfahrungen des Verfassers
haben gezeigt, dass der elektrische Betrieb eine "Notlösung" darstellt,
die mit leichten Einschränkungen verbunden ist: Die mittleren Röhren,
also ausgerechnet die geschicktesten, werden dann nämlich nicht richtig
warm. Die beiden Skizzen
verdeutlichen das.
In
der ersten Skizze ist der Betrieb mit externem Heizungswasser
dargestellt. Das Wasser fliesst an einem Ende in den Handtuchheizer
hinein, und an einem anderen Ende wieder heraus. Die internen
Strömungsverhältnisse ergeben sich auf naheliegende Weise und stellen
sicher, dass überall warmes Wasser hindurch fliesst. Der Heizer wird
überall gleichmässig warm.
Da sich im Haus des
Verfassers kein
wassergeführtes Heizsystem befindet, muss der Badheizer elektrisch
mittels Heizpatrone betrieben werden.
Die
zweite Skizze stellt die Strömungsverhältnisse bei Betrieb mit einer
Heizpatrone dar. Hier liegen vergleichbare Verhältnisse vor wie bei
einer Schwerkraftheizung. Rechts im Bereich der Heizpatrone steigt das
erwärmte Wasser nach oben, und links muss es dann wieder nach unten
fliessen. Das erwärmte Wasser drückt von links in die oberen Röhren
hinein, und "zieht" links das kalte Wasser aus den unteren Röhren
heraus. Je weiter oben oder unten sich eine Röhre befindet, desto
eindeutiger sind die sich einstellenden Strömungsgeschwindigkeiten, und
je weiter in der Mitte sich eine Röhre befindet, desto
weniger Wasser fliesst hindurch.
Tatsächlich
ist es so, dass im praktischen Betrieb beim Handtuchheizer des
Verfassers die mittleren beiden der 28 Röhren gar nicht, und die beiden
nächsten Röhren nur wenig warm werden.
Weiterhin ist folgendes
interessant:
Der
hier beschriebene Handtuchheizer ist ca. 1,80 Meter hoch und 60 cm
breit. Für den elektrischen Betrieb empfiehlt der Hersteller
Heizpatronen mit 900 Watt, doch in der Praxis passiert folgendes:
Der Heizer ist ca. 40 Minuten an, dann löst (richtigerweise) die
Temperatursicherung der Heizpatrone aus. Die Temperatursicherung
braucht ca. 80 Minuten, um sich wieder rückzustellen. Während dieser
Zeit ist der Handtuchheizer komplett abgekühlt. Durch die 40 Minuten An
und 80 Minuten Aus ergibt sich ein Tastverhältnis von einem Drittel,
was auf Dauer einer gemittelten Heizleistung von nur 900/3 = 300 Watt
entspricht. Das ist selbst für moderne Bäder als Raumheizung eher
wenig.
Versuche, die Heizpatrone mit
einem Stelltransformator
zu betreiben, ergaben, dass bei Betrieb mit 500 Watt der Heizer gerade
noch dauernd an bleibt, die Temperatursicherung also gerade noch nicht
anspricht. Die 500 Watt gelten für den unbehangenen Heizer. Hängt der
Heizer voll mit Handtüchern, dann lässt er sich mit immerhin noch 400
Watt betreiben, ohne dass die Temperatursicherung anspricht.
Die
vom Hersteller empfohlene 900 Watt Heizpatrone ist für dauernden
Heizbetrieb also zu stark. Mit einer schwächeren Heizpatrone liesse
sich Dauer eine höhere Heizwirkung erzielen. Der Vorteil der 900 Watt
Patrone ist jedoch, dass der Aufheizvorgang schneller vonstatten geht;
die Handtücher werden schneller warm.